Die Leiden des jungen Werther
– zu unserer Unterhaltung
„Ich will, ich muss, mir wohl, dass ich entschlossen bin“, ein Satz, den der junge Werther schon lange über die Lippen bringen und in die Tat umsetzen wollte. Er ist ein impulsiver, fröhlich durchs Leben laufender junger Mann, zu Tode verliebt in eine Frau namens Lotte, welche mit seinen Gefühlen zu spielen scheint. Lotte ist nämlich mit einem anderen Mann verlobt, sein Name ist Albert. Er ist anständig, gemäßigt. Anders als Werther steht er fest im Leben, weiß, wie er sich zu benehmen hat. Spätestens jetzt wird klar: Der Deutsch-LK von Frau Kupper besuchte eine Aufführung im Neuwieder Schlosstheater.
Johann Wolfgang von Goethes Werther, ein typischer Stürmer und Dränger seiner Zeit, liebt auf eine poetische Art und Weise. Er stellt sich zwischen Albert und Lotte, und anders als sie weiß er genau, was er will. Doch fast schon ankündigend zieht sich durch das gesamte Stück eine gedrückte Stimmung, die Werther immer stärker einnimmt. Leiden wie Suizidgedanken plagen ihn, und so spitzt sich die Lage bis hin zu seinem Selbstmord zu. Und Lotte? Die reicht ihm indirekt die Waffe, ohne zu wollen, dass er stirbt. So mussten wir seinen letzten Worten horchen, die der junge Werther schon lange über die Lippen bringen wollte und nun auch in die Tat umsetzt: „Ich will, ich muss, mir wohl, dass ich entschlossen bin.“
Anschließend zu diesem schönen Trauerspiel besprachen wir unsere Eindrücke genauer im Unterricht. Auch ohne vorherige Lektüre waren wir gut in das Stück hineingekommen und behalten Dank der beeindruckenden schauspielerischen Leistung gute Erinnerungen daran. Eine grundlegende Frage blieb uns jedoch allen: Liebt Lotte nun wirklich Werther? Oder war er nur ein Spaßvertreib? Doch das bleibt wohl ein ewiges Geheimnis der Literatur und Darsteller.
Für den Kurs: Dominic Kölbel