Stolpersteine geputzt – keine Strafaktion
Beim diesjährigen Putzen einiger der im Bereich der Innenstadt von Neuwied verlegten Stolpersteine erregte der Leistungskurs Geschichte einige Aufmerksamkeit der Passanten. Von neugierigen Blicken über peinlich berührtes Wegschauen oder auffälliges Ignorieren bis hin zu anerkennendem Zuspruch war alles dabei. Was sich die Einzelnen tatsächlich dachten, ist allerdings schwer zu deuten. Einem formulierten Vorurteil lässt sich aber schnell entgegentreten, denn es war keine Strafaktion, sondern ein Zeichen der Anteilnahme und des bürgerlichen Engagements, dass die zur NS-Zeit Verfolgten und Ermordeten nicht vergessen sind. So wie wir es auch im Unterricht getan haben, kann jeder Interessierte unter www.stolpersteine-neuwied.de Einzelschicksale recherchieren. Die gut aufbereitete Seite, die immer wieder aktualisiert wird, bietet Interessierten die Möglichkeit, sich selbst auf die Spuren der Opfer zu begeben. Ein ,,Stolpern“ über einen der zahlreichen in Neuwied und seinen Stadtteilen verlegten Gedenksteine kann vielleicht einen Impuls dazu geben, sogar selbst mit einem Gemisch aus ein wenig Essig, Spülmittel und vor allem Wasser einen Stein in der Nachbarschaft zu säubern, um ihn so wieder sichtbar zu machen, sodass mehr Leute einfach mal interessiert hinschauen oder nachfragen.
von Svenja Kupper