Spuren an der Wand
,,Wenn keiner an dich denkt, deine Mutter denkt an dich.” So lautet die Inschrift des fünzehnjährigen Hans, der aufgrund ,,unangepassten Verhaltens” im Gestapo-Gefängnis in Köln inhaftiert war und während seiner Haft von seiner Mutter Brote gebracht bekommen hatte. Der Großteil der zahlreichen Inschriften ist jedoch in russischer, polnischer oder französischer Sprache verfasst, da die meisten Inhaftierten während der Kriegsjahre Zwangsarbeiter waren und z. B. aufgrund von Sabotage in der Rüstungsindustrie einsaßen. Einem von ihnen, Askold, gelang in den letzten Kriegstagen die Flucht, sodass ihm das Schicksal vieler anderer, im Hof erhängt zu werden, erspart blieb.
Bei der Exkursion des Leistungskurses Geschichte ins NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln hinterließen insbesondere diese Einzelschicksale sowie die beklemmende Enge in den Kellern nachdrückliche Eindrücke.
Neben einem Besuch vor Ort ist auch die Homepage des EL-DE-Hauses lohnenswert, welche die Möglichkeit eines 360° Rundgangs bietet.
von Svenja Kupper