Arras 2017
Am Donnerstag und Freitag wurden jedenfalls die Kontakte bei einem gemeinsamen Sportnachmittag und einer „Boum“ (Fete) im Collège intensiviert; die Gäste konnten sich zudem über eine Fahrt an die Kanalküste bei schönstem Spätsommerwetter freuen. In den nächsten Tagen folgen die Berichte der Schüler an dieser Stelle.
Wüstehube
DO 21.9.
Es war der erste komplette Tag in Arras – alle waren aufgeregt, obwohl es eigentlich ein ganz normaler Schultag war. Nach einer Schulführung sind wir in den Unterricht gegangen. Dies war sehr interessant, da die Schule in Arras sehr moderne Tafeln hat: Ein Beamer projiziert etwas an die Tafel und der Lehrer bzw. der Schüler schreibt mit einer Art Stift. Der Beamer erkennt nun die Bewegung und projiziert die Schrift, die nun auch noch hoch- oder runtergescrollt werden kann. Nach dem Unterricht gab es in der Cantine essen; die Pommes frites waren lecker. Nach einer kurzen Pause folgten sportliche Aktivitäten, bei denen wir in gemischten Teams Basketball und „Ultimate Frisbee“ spielten.
FR 22.9.
Am Freitagmorgen trafen wir uns alle an der französischen Schule, dem Collège, wieder. Nach einer kleinen Begrüßung und dem Austauschen neuer Geschichten und Situationen aus dem Leben in der Familie, wanderten wir Deutschen in eine Nebenstraße des Place Victor Hugo , um dort in einem französischen Reisebus Platz zu nehmen. Der heutige Tag wurde nur für die deutschen Schüler geplant, während unsere Austauschschüler ihrem normalen Unterricht folgen mussten. Begleitet wurden wir natürlich von unseren Lehrern des WHGs, aber auch von einer Englischlehrerin des Collèges. Heute würden wir zwei tolle Aussichtspunkte sehen, einmal das „Cap Blanc Nez“ und das „Cap Gris Nez“.
Nach eineinhalb Stunden Fahrt, bei der wir hauptsächlich weite Felder passierten, erreichte der Bus fast schon unser Ziel, das in der Nähe von Calais liegt.
Man konnte die Klippen schon erahnen. Nach einer kurzen Toilettenpause und weiteren fünf Minuten Fahrt durch hübsche Örtchen und kleine Sanddünen, machen wir Halt. Und quelle chance! Das Wetter war super und es schien pausenlos die Sonne! Man konnte das Meer schon teilweise sehen, doch nach einer kleinen Wanderung, erblickte man das ganze Panorama und konnte sogar bis nach Dover und zu den White Cliffs sehen. Die hatten einige von uns ja bereits aus der Nähe gesehen, und zwar durch die Fahrt nach Hastings.
Nach mehreren Pausen zum Ausruhen und Fotos machen, durften wir unsere heiß ersehnte Pause machen. Jeder packte sein Picknick aus und wir aßen mit einem grandiosen Blick auf das Meer, die Felsen und den Strand unter uns.
Beim nächsten Stopp wanderten wir einen Berg hinauf, auf dem sich ein großes Kriegerdenkmal befand. Nach einem weiteren tollen Ausblick, vielen Fotos und einer kurzen Wanderung ging es wieder zurück nach Arras. Nachdem sich jeder per Auto oder per Bus mit seiner beziehungsweise seinem Corres auf den Weg nach Hause gemacht hatte, erholte und erfrischte man sich für die „Soirée dansante franco-allemande“, einer Feier im kleinen Pausenhof des Collèges. Es gab ein selbstbereitetes leckeres Buffet, sowie die Turnhalle, die als Tanzsaal umfunktioniert wurde. Zwei französische Jungs waren für die Musikanlage verantwortlich, doch jeder konnte sich auch eigene Lieder wünschen. So trafen sich zum Beispiel zwischendurch fast alle um zu „Macarena“ zu tanzen, da fast alle diesen Tanz kannten oder wenn nicht, es ihnen schnell beigebracht wurde. Der Abend war sehr schön und man hat sich durchaus mit den französischen Freunden ausgetauscht. Um zehn Uhr ging es dann für alle nachhause und ins Wochenende.
Es war auf jeden Fall ein weiterer sehr erlebnisreicher und schöner Tag hier in Arras!
SA 23.9.
Am Samstagmorgen waren wir auf einem Markt in Arras. Dort gab es eigentlich alles, z.B. Obst, Gemüse, Eier und Fleisch, aber auch Klamotte oder gebrauchte CDs. Sogar lebende Hühner konnte man kaufen. Am Nachmittag haben wir uns mit einem Freund Sacha und dessen Austauschpartner getroffen. Eigentlich wollten wir schwimmen gehen, aber da das Schwimmbad geschlossen hatte, sind wir Bowlen gegangen. Nach dem Bowlen hatte Sacha Tennistraining und ich habe ihm dabei zugeschaut. Am Abend haben wir noch mit der ganzen Familie Spiele gespielt.
Am Samstag waren wir im Park und haben dort Basketball gespielt. Danach sind wir zu Olivier gegangen und haben uns dort getroffen, um Laser-Tag spielen zu gehen. Anschließend sind wir mit dem Zug nach Lille gefahren.
Samstag nach dem Aufstehen und Frühstücken haben mein corres und ich eine „balade“ durch Arras gemacht und uns dabei auch den „marché“ angeschaut. Gegen 17 Uhr haben sich dann im Haus meines corres noch zwei weitere Austauschschüler samt Partner eingefunden, mit denen wir zur Bowlingbahn gegangen sind. Dort haben wir eine Runde gebowlt und zwei Runden Lasergame gespielt.
Morgens waren wir von 10 Uhr 30 bis 12 Uhr im Orchester, weil Juliette dort Tuba spielt. Danach sind wir nach Lille gefahren und haben dort in einem Restaurant gegessen. Später waren wir in einem Museum, in dem man viele Tiere sehen konnte, vor allem viele verschiedene Vögel. Zuletzt waren wir in Lille spazieren und sind einkaufen gegangen. Als Souvenir habe ich mir einen Kuli mit dem Schriftzug „Lille“ gekauft.
Am Samstag gab es nach einem kleinen Frühstück ab 10 Uhr zwei Stunden Leichtathletik mit dem Schwerpunkt Hürdenlauf. Als wir wieder zu Hause waren, haben wir zu Mittag gegessen; danach haben Darius und ich Mario Kart gespielt, bis wir in die Innenstadt gefahren sind und wir uns die Innenstadt mit der Kathedrale anschauten, die 2x so groß wie Notre Dame in Paris ist.
SO 24.9.
Am Sonntagmorgen sind wir in das Museum „Louvre Lens“ gefahren. Es heißt so, weil es seine Ausstellungsstücke wie z.B. Bilder und Statuen aus dem „Louvre“ in Paris bezieht. Danach haben Sacha und ich Tennis gespielt. Eigentlich war es ein schönes Wochenende. Das einzig Schlechte: Es gab keine Croissants!
Am Sonntag waren wir in Lille und haben vormittags die Stadt besichtigt. Am Nachmittag waren wir noch auf einer „foire“, einer Kirmes und haben uns dort amüsiert. Schließlich haben wir uns noch die Zitadelle von Lille angeschaut.
Mit meiner Familie habe ich am Sonntag eine Radtour durch den Vorort Tilloy gemacht. Wir haben dabei das Theater und einen kleinen Bauernhof gesehen, wo es Ziegen, Hühner und Hähne gab. Wir waren außerdem noch im Rathaus, da der Vater meines Austauschpartners beim Bürgermeister arbeitet.
Am Sonntag sind wir nach Lille gefahren. Dort haben wir zuerst in einem Vorort die Villa Cavrois besucht. Sie wurde vom Architekten Robert Wallet-Stevens gebaut und hat einem Industriellen gehört. Danach waren wir in Roubaix in „la piscine“: Das ist ein altes Schwimmbad, welches heute als Museum mit Restaurant genutzt wird. Nach dem Mittagessen haben wir uns also das Museum angeschaut. Nach der Rückkehr nach Arras haben wir noch eine Stunde Basketball im Garten gespielt.
MO 25.9.
Am Montagmorgen fuhren wir gemeinsam mit unseren Austauschülern zur Schule, wo wir auf die WHG-Schüler trafen und uns von unseren Wochenenden mit unseren Gastfamilien erzählten. Im Anschluss gingen die Franzosen in ihren Unterricht, während wir bei einer Besichtigung der „Carrière Wellington“ erfuhren, dass vor 100 Jahren direkt vor Arras die Franzosen mit den Engländern und Neuseeländern die deutschen Stellungen angegriffen hatten. Unser Führer Pierre hatte für jede Frage eine Antwort parat. Nach der Führung schauten wir noch einen Kurzfilm über das Leben im 1. Weltkrieg. Anschließend gingen wir zurück zur Schule, wo wir in der Kantine gemeinsame aßen. Nach dem Mittagessen gingen die Franzosen wieder in ihren Unterricht, während wir uns in Kleingruppen zusammenfanden und die bevorstehende Stadtrallye bekamen. Wir machten uns sogleich auf den Weg, um diese zu lösen. Jedoch faden wir für manche Fragen keine Antwort, z.B. darauf, wie viele Widerstandskämpfer im 2. Weltkrieg von den Deutschen erschossen wurden. Trotz des straffen Programms hatten wir dennoch die Zeit, in einer „pâtisserie“ Macarons und anderes typisch französisches Gebäck zu kaufen.
DI 26.9.
Am Dienstagmorgen trafen sich die WHGler und ihre Austauschpartner am place de Marseille. Nach drei Stunden Fahrt kamen wir in Paris in der Nähe des Gare du Nord an und liefen zur Cathédrale Sacré-Coeur in Montmartre.
Nachdem wir uns mehrere Künstler und ihre Zeichnungen angesehen hatten, liefen wir wieder zum Bus, der uns zum Eiffelturm bracht. Dort hatten wir eine Dreiviertelstunde um etwas zu essen, Bilder zu machen und die Aussicht auf den Turm zu genießen. Anschließend machten wir eine Bootsfahrt auf der Seine, wo wir viele Sehenswürdigkeiten wie Notre-Dame betrachten konnten.
ls der Bus uns am Triumphbogen rausgelassen hatte, liefen wir die Champs-Elysées entlang, wo wir die Möglichkeit hatten, Souvenirs zu kaufen. Gegen 20 Uhr sind wir wieder in Arras angekommen.
Berichte der Teilnehmer