Werner-Heisenberg-Gymnasium feiert wunderbares Abitur

24-mal eine 1 vor dem Komma – Alle bestanden

Gleich drei harmonisch miteinander verbundene Veranstaltungen feierten die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten vom Werner-Heisenberg-Gymnasium Neuwied am 28. März 2025: Den Abiturgottesdienst und die feierliche Zeugnisübergabe im Saal der Herrnhuter Brüdergemeine und den Abiball in der Bendorfer Stadthalle.

Schulpfarrer Jörg Eckert und Pastoralreferent Christopher Hoffmann beim Einzug mit den Abiturientinnen und Abiturienten

„Mehr“ als ein Abiturgottesdienst

Auftakt der Feierlichkeiten bildete der Abiturgottesdienst zum Abimotto „KABItalismus – 13 Jahre Klassenkampf“. Schon beim Einzug der Abiturientinnen und Abiturienten zum „Prélude dell’Opera Carmen“ von Bizet –  vierhändig auf der Orgel gespielt – zeigten sich große Talente. Über 40 Sängerinnen und Sänger beeindruckten durch ihr harmonisches Miteinander beim Stufenlied „All of Me“ von John Legend – Chorleitung Kantor Peter Uhl. Ein emotionaler Rückblick auf 13 Jahre Klassenkampf von Manuel Kalter, ein mutmachender Ausblick von Moritz Ludat und das ABBA-Solo „I Wonder“ von Jette Dunker machten den Gottesdienst zu einer Perlenkette von sowohl humorvollen als auch nachdenklichen Momenten der vergangenen Schulzeit. Das Gleichnis Jesu von den Arbeitern im Weinberg wurde gekonnt mit dem Abimotto „KABItalismus – 13 Jahre Klassenkampf“ in Beziehung gesetzt. In der Predigt beschrieb Pastoralreferent Christopher Hoffmann die Situation in der Welt und im Saal der Herrnhuter Brüdergemeine so: „Es gibt so viel Spaltung, so viel Hetze ,– aber: das sind eigentlich alles Herzen, die schlagen. Links, und rechts und vorn und hinten. Ein riesiger Saal voller Herzen. Herz über Kopf.“ Schulpfarrer Jörg Eckert resümierte: „Gott beschenkt uns so reich und manchmal muss man nur bemerken, dass das Glas halbvoll und nicht halbleer ist.“ An der Schwelle des Lebens aus der Schule ins Studium oder in die Ausbildung oder ins Auslandsjahr oder einfach nur in freie Zeit wünschte Eckert den Abiturientinnen und Abiturienten das, warum er seit 17 Jahren so gerne Lehrer am Werner-Heisenberg-Gymnasium ist: Ein Sensorium für die Mitmenschen, einen kritischen Geist und die Fähigkeit, die eigenen Überzeugungen vernünftig zu begründen.

Insgesamt war es „Mehr“ als ein Abiturgottesdienst – eine berührende und inspirierende Feier an einer Schwelle des Lebens – nach 13 Jahren Klassenkampf – mit Mut und Zuversicht neue Wege zu beschreiten.

ABBA-Solo I Wonder – Jette Dunker

Feierliche Zeugnisübergabe

„Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein; ach, wie wird an diesem Orte meine Seele fröhlich sein!“ Mit diesem Zitat von Benjamin Schmolck aus dem Evangelisch-Lutherischen Kirchengesangbuch aus dem Jahr 1734 begann der Schulleiter Frank-Michael Strauss seine Rede zur Abiturfeier des Jahrgangs 2025: Für die Abiturientinnen und Abiturienten öffne sich nach dreizehn Jahren Schulzeit eine „neue Pforte“, was den heutigen Tag für alle Beteiligten zu einem Tag des Feierns mache, der von Freude, Neugier und Fröhlichkeit geprägt werde. Das diesjährige Abitur stand unter dem Motto des „KABItalismus“, einer Wortneuschöpfung aus den Begriffen „Abitur“ und „Kapitalismus“. Ausgehend von der Frage, ob der „KABItalismus“ sich auf einen regionalen Dialekt, 13 Jahre Klassenkampf oder auf die von Karl Marx kritisierte Wirtschaftsform beziehe, wurde der „KABItalismus“ von Strauss einem Praxistest unterzogen; am Ende dieser Untersuchung konstatierte er, dass keine der von Marx befürchteten negativen Wirkungen wie die Entfremdung des Arbeiters von seiner Arbeit beim Abiturjahrgang 2025 festzustellen sei. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall: So feierten die Abiturientinnen und Abiturienten das Ende ihrer Schulzeit nicht nur gemeinsam mit ihren Freunden und Familien, sondern seien durch vielfältige Aktionen ihrer 13-jährigen Schulzeit wie die preisgekrönte Schülerzeitung oder das begeistert aufgenommene Weihnachtsvarieté 2024 auch im Austausch miteinander. Am Ende seiner Rede wertete Strauss den „KABItalismus“ daher als „erdverbundene“ Variante des Marxschen Begriffs, der keinen Anlass für die von Marx befürchteten negativen Auswirkungen gebe.

Im Anschluss erhielten die Abiturientinnen und Abiturienten ihre Abiturzeugnisse: Lina Glabach, Maximilian Heiss und Ghaida Eedo erzielten jeweils eine 1,0 im Abiturdurchschnitt; insgesamt erreichten 24 der 74 Abiturientinnen und Abiturienten eine 1 vor dem Komma. Für ihr Engagement und besondere Leistungen wurden zahlreiche Preise vergeben: Den Preis der Ministerin erhielt Moritz Ludat. Das MINT-EC-Zertifikat „mit „Erfolg“ erhielten Ana Hirth und Moritz Ludat, das MINT-EC-Zertifikat „mit Auszeichnung“ wurde Klara Biesinger, Ghaida Eedo, Isolde Frei, Lina Glabach, Maximilian Heiss und Alexander Weinberger verliehen. Die beste Abiturarbeit im Fach Biologie wurde von Ghaida Eedo verfasst, im Fach Chemie gab es ein Dreier-Bestenteam: Lina Glabach, Alexander Weinberger und Alexander Chalitova. Manuela Plett und Ghaida Eedo verfassten in Deutsch die beste Abiturarbeit, in Erdkunde von Isolde Frei und in Geschichte von Evelyne Nikulin. In Evangelischer Religion erhielt Sophie Wagner den Abiturpreis, in Ethik Moritz Hahn. In Mathematik wurde Maximilian Heiss für die beste Abiturarbeit ausgezeichnet, in Physik gab es gleich drei Bestleistungen, und zwar von Maximilian Heiss, Glenn Henn und Isolde Frei.

Schulleiter Frank-Michael Strauss bei der Abiturrede

Glanzvoller Abiball in der Bendorfer Stadthalle

 

Die Voraussetzungen waren gut. Alle haben bestanden. Nicht nur eine große Zahl an Eltern, Geschwistern, Partnern und Freunden war dabei, sondern auch das halbe Kollegium vom Werner-Heisenberg-Gymnasium – so gut wie alle Lehrkräfte der Stufe 13 – ließ es sich nicht nehmen, die 74 Abiturientinnen und Abiturienten beim Abiball zu feiern zu zu verabschieden.

Jennifer Kandala und Moritz Ludat begrüßten die Gäste in der vollbesetzten Bendorfer Stadthalle und führten gekonnt durchs Programm.

Zunächst schloss sich der Kreis vom Gottesdienst. Die Abistufe sang wiederum „All of Me“ von John Legend und beeindruckte durch das harmonische Miteinander. Eher nachdenklich wurde es, als der Mathelehrer Yannik Herrmann auf die Bühne kam und zur Gitarre ein selbst komponiertes Lied „Auf eigenen Füßen stehen“ sang. Neben Videos zu den Kursfahrten nach Hamburg, Berlin und Rom sprach Maik Brunner für das Kollegium und Alexander Weinberger für die Schülerschaft.

Absoluter Höhepunkt war das Männerballett: Über 20 Jungs mit Abitur zeigten ihr choreografisches Bühnentalent. Nicht genug: Das Schüler-Lehrer-Team Julian Ungefuk und David Poth verfeinerten das Männerballett mit Breakdanceeinlagen. Spätestens da kochte der Saal.

Wunderbares Essen, ganz viel Dankbarkeit und eine fröhliche und ausgelassene Stimmung ließen die enge Verbundenheit aller mit dem Werner-Heisenberg-Gymnasium deutlich werden.