Stimme gegen den Hass
Die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 10 hatten bei der Onlineteilnahme am Fachforum zum Thema ,,Dem Hass begegnen – Antisemitismus entgegentreten“ aus dem Plenarsaal des Landtags in Mainz die Gelegenheit, Henriette Kretz und ihre Mission, für ein friedliches Miteinander von Menschen einzutreten, kennenzulernen. ,,Hass und Versöhnung“ – So lautet auch der Titel des Buchprojekts des Autors Reiner Engelmann, der die Begegnung eines Aussteigers aus der Neonaziszene mit ihr als Überlebenden des Holocausts schildert.
Henriette Kretz hatte als Kind erleben müssen, wie ihre Eltern, nachdem sie sich eine Weile vor den Nationalsozialisten verstecken konnten, aufgespürt und erschossen wurden. Sie selbst blieb allein zurück, fand aber in einem katholischen Waisenhaus Aufnahme. Unter anderem die Erfahrung, dass Menschen anderen unter Lebensgefahr geholfen haben, ist für sie zentral: ,,Sie haben mein Vertrauen in Menschen gerettet.“
In der Rückschau ist sie aber auch zu einer weiteren Überzeugung gelangt: Für Henriette Kretz sind die Täter die Opfer, denn sie wurden durch die nationalsozialistische Ideologie betrogen und hatten und haben eines unwiederbringlich verloren, ihr gutes Gewissen. ,,Was hat der Hass gebracht? Nur Zerstörung.“
Dem Hass entgegenzutreten, ist und bleibt auch im Alter von 87 Jahren weiterhin ihr Kernanliegen, ebenso ihr unermüdlicher Appell an die Jugend, sich nicht verführen zu lassen, zu hassen.
Mit ihrer starken Haltung hat uns Henriette Kretz (wieder einmal) sehr berührt und beeindruckt.